\6. Dezember ist Nikolaustag,
das weiß doch jeder, wen ich auch frag.
Ob jung, ob alt, wir wissen Bescheid,
denn alle sind wir aufgeklärte Leut.

Ein legendärer Heiliger, Patron der Schiffer, Kaufleute und Bäcker,
das ist der Nikolaus, so sagt es uns der „Volks Brockhaus".
Der Volksglaube sagt: Nikolaus beschenkt die Kinder in der Nacht.

Darum putzen die Kinder ihre Schuhe blitzblank
und stellen sie danach nicht in den Schrank,
vor der Türe müssen sie in der Nacht dann stehen,
dass Nikolaus kann die Schuhe auch sehen.
Er legt Nüsse und Äpfel hinein,
da wird am Morgen Freude sein.

In anderen Gegenden stellt man den Teller an den Kamin,
und glaubt, Nikolaus fliegt übers Dach dahin,
dabei fallen die Äpfel und Nüsse hernieder.
Am Morgen finden die Kinder sie auf dem Teller wieder.

Die Kleinen von uns haben auch dieses Jahr ihr Teil erhalten,
doch was denken und fühlen unter uns wohl die Alten?
Sie denken zurück an die vergangene Zeit, an jene Tage voll seliger
Freud.
Wenn man nach langem Hoffen und Bangen hat doch seine Gaben endlich
empfangen.

Der Nikolaus, wir wissen Bescheid:
Er ist eine Legende aus vergangener Zeit.
Doch kann sie uns heute vielleicht etwas lehren
und uns viel größere Dinge bescheren.

Denn Jesus sagt uns in seinen Reden,
wir sollen wie die Kinder werden,
die hoffen und bitten und dann empfangen,
weil sie im Glauben zum Vater gegangen.
Denn wenn schon wir Menschen unseren Kindern gute Gaben geben,
wie viel mehr wird der himmlische Vater den Segen geben.

Er hat uns verheißen in seinem Wort,
kommt her zu mir, ich nehme euch fort
alles, was euch belastet so sehr
und werfe es hinab in das tiefste Meer.
Dann will ich euch erquicken und laben
vom frühen Morgen bis zum Abend.

Gott will uns schenken die Freude ins Herz
und von uns nehmen das Leid und den Schmerz.
Der Friede soll unsere Gedanken regieren,
dann braucht unsere Seele nicht mehr zu frieren.
Denn Gottes Liebe wird uns erfüllen
und lässt unsere Herzen überquellen,
dass Ströme der Liebe von uns ausgehen
und Menschen erreichen, oh wird das schön.

Nun wollen wir noch einmal bedenken,
wie kann der Nikolaus die Kinder beschenken?
Sie leeren den Teller und putzen den Schuh
und stellen es sichtbar für Nikolaus herzu.
Das ist alles, was die Kinder machen,
Nikolaus schenkt die guten Sachen.

So lasst uns reinigen unsere Gedanken
und vor dem Herzen entfernen die Schranken,
danach in die Gegenwart des Herrn uns begeben
und empfangen den göttlichen Segen.