Die neue Woche hat angefangen!
Die letzten Tage sind vergangen.
Sie hatten soviel Leid gebracht,
das Böse hatte schrecklich Macht.
Sie haben Jesus festgenommen,
und alle Hoffnung ist zerronnen.

Er war doch so ein guter Mann,
der soviel Wunder hat getan.
Und seine Worte waren gut,
sie gaben jedem neuen Mut.
Im Herzen fing es an zu keimen:
Der Herr gedenket noch der Seinen.
Gott wird sein Volk vom fremden Joch befrein,
und Jesus könnte der Messias sein.
Auf einem Esel zog er durch die Gassen.
Die Leute riefen: „Lasst uns ihn zum König machen!"

Doch dann war plötzlich aus der Traum,
sie sahen es, doch sie glaubten es kaum.
Da kamen Fackeln durch die Nacht,
Soldaten haben den Befehl gebracht.
Und Jesus ist nicht fortgerannt,
er sprach: „Ich bin es!" und reichte seine Hand,
dass sie ihn banden und mit sich führten.
Die anderen ganz große Angst verspürten.
Sie flohen in die dunkle Nacht hinaus.

Gegen Jesus sagten falsche Zeugen aus.
Sie beschuldigten ihn der Gotteslästerung,
das Verhör ging bis zur Morgendämmerung.
Danach wurde das Urteil bekannt gegeben:
Er sollte am Kreuz bezahlen mit dem Leben.

Die Menschen, die verwarfen ihn
und schrieen: „Kreuzigt, kreuzigt ihn!"
Doch Jesus litt das alles still,
auch als man vor ihm niederfiel,
und ihm das Haupt mit Dornen krönte
und ihn verlachte und verhöhnte.

Dann fingen sie an ihn zu schlagen,
so sehr, ich kann es euch nicht sagen.
An ihm war nichts Schönes mehr zu sehn,
so musste er zum Richtplatz gehen.

Er schleppte den Balken mit letzter Kraft,
doch hat er es nicht mehr geschafft.
Soldaten zwangen einen aus der Menge,
Jesu Balken zu tragen durchs Gedränge.

Auf Golgatha, da nagelten sie ihn ans Holz
und riefen laut und voller Stolz:
„Der Juden König, schaut ihn an,
der soviel Wunder hat getan!
Nun hängt er da und kann sich selbst nicht retten!"
Da wurde es finster um die Stätte.

Die Menschen aber packt der Schreck
und alle rannten plötzlich weg.
Am Kreuz hing Jesus voller Leid
und rief es in die Dunkelheit:
„Mein Gott, es ist vollbracht!" -

Die Jünger kamen vor der Nacht,
sie legten ihn ins frische Grab,
denn nun begann der Sabbat-Tag.
Den Eingang schloss ein großer Stein,
es konnte niemand raus noch rein.

Am ersten Tag der Woche nun,
Maria konnte nicht mehr ruhn,
da ging sie früh zum Grabe hin,
sie hatte eines in dem Sinn:
den Herrn zu salben wie es Brauch.
Im Garten weht ein kühler Hauch.

Doch plötzlich stockt ihr rascher Gang
im Herzen wird es ihr ganz bang:
Vor der Grabesöffnung liegt der Stein,
und der lässt keinen aus noch ein.
Wer wird ihr den zur Seite schieben?
Ach, wär sie nur zu Haus geblieben.
Noch ein paar Schritte geht sie weiter,
die Vögel singen froh und heiter.

Da sieht sie ihn, der Stein ist fort!
Er liegt nicht mehr an seinem Ort.
Schnell eilt sie in die Grabeskammer,
doch wer beschreibt nun ihren Jammer?
Das Grab ist leer!
Wo ist der Herr?
Man hat den Toten fortgenommen,
der letzte Halt ist wie zerronnen.

Die Trauer übermannt sie ganz,
sie sieht nicht mehr der Sonne Glanz.
Nur Tränen rinnen über ihr Gesicht,
bis eine Stimme zu ihr spricht:
„Maria!" nur dies eine Wort,
das wischt die ganze Trauer fort.

Nun steht der Herr vor deinem Leben.
Was wirst du ihm zur Antwort geben?
Vor deiner Herzenstür der Stein,
schiebe ihn zur Seite, lass Jesus ein.
Er hat am Kreuz bezahlt die Schuld
für dich und wartet in Geduld.
Er will die Trauer und die Tränen
und alles Böse von dir nehmen,
damit dein Herz voll Freude sei
und Liebe und von Sünden frei,
denn Ostern kann für jeden sein,
für alle Menschen, groß und klein.