13:00 Uhr - 20 Minuten Mittagspause
standen unserem Vater zu.
Er arbeitete nicht weit von zu Hause,
da wollte er mit der Familie essen
und 5 Minuten seine Ruh.
Also war Pünktlichkeit und Disziplin angesagt.
Wie die Mutter es täglich schaffte,
danach wurde nicht gefragt..
Die Zwillinge saßen im Laufstall
zwischen Bauklötzchen, Teddybär und Ball.
Mein Bruder vier, ich selber drei,
wir waren in der Küche dabei
Die Mutter schält Kartoffeln und Karotten geschwind,
zwischendurch schaut sie nach einem weinenden Kind.
Das Gemüse im Topf, nun schnell auf den Herd,
damit alles pünktlich fertig werd.
Den Tisch decken, die Kinderhände waschen
und mit den Augen die Zeiger auf der Uhr erhaschen.
Das Essen ist fertig, der Herd ist aus.
Die Schritte vom Vater im Treppenhaus.

Die Warnung der Mutter erreicht unsere Ohren:
“Der Herd ist noch heiß!”, doch die Fragen bohren.
“Der Regler auf Null? Der Herd sieht wie immer aus!”
Nun geht die Mutter aus der Küche raus.
“Wie kann das sein?”,
unsere Köpfe können es nicht fassen.
Die Neugier ist groß, unsere Finger können es nicht lassen.
Mein Bruder wagt es mit dem Zeigefinger,
ich nehme die ganze Hand. -

Oh, es hat so schrecklich gebrannt!
Die Mutter kümmert sich grad um die Kleinen,
da hört sie in der Küche ein lautes Weinen.
Der Schmerz brennt in meiner Hand,
er umnebelt mir den Verstand.
Ich kann nicht mehr denken, bin kurz vor dem Wahn,
nur schreien und fühlen!
Die Mutter bringt mich zum Wasserhahn,
meine schmerzende Hand zu kühlen.

Jahre sind vergangen,
ich bin Krankenschwester in der Notaufnahme.
Der Dienst hat gerade angefangen,
da kommt eine Mutter
mit einem schreiendem Kind im Arme.
Die brennende Kerze war so interessant,
das Kind hat sich seine Finger verbrannt! -

Es ist Nacht, doch im Kreißsaal herrscht emsiges Treiben,
ich soll bei der werdenden Mutter bleiben.
Ich massiere ihr den Rücken und halte die Hand,
wir sind uns so nah, und dennoch nur flüchtig bekannt.
Wir messen die Zeit nicht mehr an der Uhr,
es zählen bei uns die Wehen nur.
Und dann ist es geschafft, da liegt es, das Kind!
Die Schmerzen schon fast vergessen sind. -

Eine Dame, sie liegt auf dem Sterbebett,
der Krebs zerfrisst ihren Körper komplett.
Wir sollten sie nur noch in Watte betten,
da bei der kleinsten Berührung ihre Knochen brechen.

Dann kommt der Einsatz auf der Intensivstation,
ich werde alarmiert durch den piepsenden Ton.
Der Patient greift sich an die Brust und stöhnt vor Schmerz,
der Monitor flimmert, es versagt das Herz. -
Ich könnte noch von vielen Patienten erzählen,
die sich nach einer OP mit Schmerzen quälen.
Sie haben meine Hilfe dankbar angenommen
und so manche Tablette gegen Schmerzen bekommen.

Im Krankenhaus,
da sind die Schmerzen zu Haus.
Krankheit und Schmerzen, sie gehen Hand in Hand,
das ist uns doch sicher allen bekannt.
Die Schmerzen, sie bohren, drücken und pochen,
sie kriechen hinein bis tief in die Knochen.
Ein andermal sind sie ziehend, sie stechen und brennen,
wir können Ursache und Folge nicht voneinander trennen.
Schmerzen, sie wollen uns warnen:
“Hier läuft etwas nicht in den richtigen Bahnen!”
Ich muss etwas ändern, den Arzt informieren,
vielleicht eine andere Therapie ausprobieren.
So gesehen sind Schmerzen doch nützlich,
doch wenn sie nicht mehr vorübergehend sind und plötzlich,
sondern langanhaltend und chronisch werden,
dann verlieren sie ihre Warnfunktion
und sind nicht mehr nur ein Symptom,
sondern werden selbst der Grund unsere Beschwerden.

Aus diesem Grund heißt es,
dem Schmerz den Kampf ansagen.
Man soll den Schmerz nicht geduldig ertragen.

Der Schmerz, er steht fest auf drei Beinen,
die sich zu dem schmerzhaften Empfinden vereinen.

1. Da ist als erstes unser Körper zu nennen,
wenn wir uns zum Beispiel die Finger verbrennen,
oder sich der Blinddarm entzündet,
dann ist der Schmerz für uns begründet.

2. Ist etwas in unserer Seele zerbrochen,
kommt still und heimlich der Schmerz an gekrochen,
er sucht sich in unserem Körper die schwächste Stelle aus
und breitet sich dann auf den ganzen Menschen aus.
Da kann es sein, jemand hat Magenprobleme,
oder ein anderer leidet an Migräne,
doch bei der Magenspiegelung
und im CT gibt es keinen Befund,
die Organe bei solchen Patienten sind meistens gesund.

3. Das dritte Standbein, und das ist Fakt,
das ist unser sozialer Kontakt.
Lässt sich die Ursache der Schmerzen
nicht beim Patienten finden,
sollte man das soziale Umfeld ergründen.
Schmerzen können sich einnisten
durch unglückliche Beziehungskisten.
Ärger, Trauer, Schuld und Neid,
Mobbing oder Ehestreit,
Stress und Überforderung,
oder auch die Kündigung,
das alles kann Grund für Schmerzen bedeuten,
bei großen und bei kleinen Leuten.

Drum wie schon gesagt:
wir müssen dem Schmerz in die Augen schauen,
und nicht nur den eigenen Kräften vertrauen.
Weg mit dummer Redensart!
“Ein Indianer kennt keinen Schmerz.”
“Männer weinen nicht.”
“Dass ich Schmerzen hab, das glaubt man mir nicht.”
“Eine Frau muss stark sein und alles ertragen.”
“Das kann ich doch dem Doktor nicht sagen.”
Solche Sätze sind Mythen oder ein Scherz!

Was kein Mythos ist, das will ich noch sagen:
Jesus hat schuldlos alle Schmerzen getragen.
Er liebt uns und kennt unsere Not
und macht uns deshalb das Angebot,
unser Herz vor ihm auszuschütten
und für unsere Schuld um Vergebung zu bitten.
Gott hat den Ärzten Erkenntnis geschenkt
und auch die therapeutische Arbeit gelenkt.
Er möchte dich segnen,
dir in Liebe begegnen.
Es liegt an dir,
öffne zu deinem Herzen die Tür.